Home » Foo - Blog´s

Allgemeine Gesundheit

Willy war im Grunde nie krank, er hat hingegen so seine kleinen Problemchen. Eines seiner "Probleme" ist seine vermehrte Ohrschmalzbildung, das bei einem Ohr ganz besonders stark ausgeprägt ist durch eine Gehörgangverengung. Ich habe vor Jahren mal seine Ohren ausspülen lassen, als er wegen Kastration sowieso in Narkose lag. Eine kurze Zeit war es okay, bis der Ohrschmalz einfach wieder vermehrt auftrat. Für mich ist es kein Problem, dann heisst es eben die Ohren mit Oribalm und Wattebausch und Stäbchen zu behandeln. Ich habe die Ohren schon von Anfang an untersuchen lassen, es ist weder ein Pilz- noch ein Milbenbefall Ursache dafür.



Was eines Tages sehr auffällig war, war sein Augentränseln. Ich ging wieder umgehend zu meinen Tierarzt und zeigte ihm sein Tränenfluss. Der Arzt schaute seine Augen an und meinte die schliessen perfekt, weder ein Ek- noch Entropium. Als ich ihn Fragte wie es sein kann, dass der Hund gerade in der Feuchtkalten Jahreszeit diesen Tränenfluss hat, meinte dieser, dass durch den Wind ihm höchstwarscheinlich sein feines Kopfhaar in die Augen fliegt und dies eben reibt. Ich könnte den Hund stundenlang bürsten, er verliert ständig etwas von seinen ca. 1cm kurzen Haupthaar.



Eine dritte Sache war seine vermehrte Schleckerei, gerade um den Genitalbereich wenn seine Lieblings-Hündin läufig war. Er hat sich manchmal richtig wund geleckt, doch wie will man Bereiche wie Hoden und um des Gleichen behandeln? Bandagieren geht ja nicht, Bitterapfelspray schreckte ihn nicht ab ... also blieb nur übrig, ein offenes Auge zu haben und ihn davon abzuhalten. Naja, ihr könnt es euch sicherlich denken, dass dies ein Fall der Unmöglichkeit war. Nun gut, da musste Willy genauso wie ich durch und es hiess abwarten, bis seine Geliebte nicht mehr Läufig war. Ich behandelte ihn bei offenen wundgeleckten Stellen einfach mit Hexoral (Mundwasser). Keine Sorge, dass kann man zur Desinfektierung benutzen und es brennt auch nicht.



Mit ca. 7 Jahren bemerkte ich, dass Willy ab und an mal Schmerzlaute von sich gab. Manchmal wenn er Aufstand, aber ich konnte es nicht richtig deuten. War es eventuell wieder gelöster Schrund von seinem Hodenbereich oder hatte er eventuell skelettöse Probleme. Also fuhr ich mit Willy zum Tierarzt, der führte umgehend eine HD-Xray auf zwei Ebenen durch. Befund in Schulnoten ... linke Hüfte 2-3 und rechte Hüfte 3-4. Er sagte, die Schmerzschreie können gut dadurch kommen und gab uns Schmerztabletten für Willy mit. Anfangs gab es nur kurze ein bis zwei wöchige Tablettenkuren, später bekam er die Medikamente fast täglich. Das mit dem HD konnte ich irgenwie gut verstehen, weil Willy oft wie ein Husten-Bonbon da liegt. Sprich vorne und hinten die Beine waagrecht raus gestreckt (siehe Foto), das kann doch nicht gut für die Hüftschale sein. Bei solch einem Liegen muss auf Dauer ja eine Hüft-Deformierung erfolgen.







Vor cirka einem halben Jahr, bemerkte ich dass seine Leckerei immer schlimmer wurde und Bereiche von seinem rechten Innenschenkel schon komplett kahl waren. Ich überlegte und dachte mir, vielleicht hat er ja eine Futtermittelallergie und besorgte für ihn teures Anti-Allergie-Trofu. Fazit: Er schleckte sich weiterhin und verweigerte zum Teil das Trockenfutter. An Medikamente bekam er nur Rimadyl wegen seiner HD. Ich wartete noch 2 Monate ab, denn ich kann auch nicht erwarten dass eine Besserung von Heute auf Morgen eintritt. Mittlerweile war schon der komplette rechte Innenschenkelbereich bis zu seinem Genitalbereich kahl und die Haut wurde fast schwarz rauh und hing extrem weit runter. Also ging ich mit ihm zum Tierarzt, weil ich dachte vielleicht hat er einen Milbenbefall. Ich erzählte dem Tierarzt was ich schon alles ausprobiert habe, und was meine Annahmen (Allgerie oder Milben) waren.

Er sah sich den Hautbereich sehr genau an, und sagte er kenne das Problem und dass ich mit meinen vorherigen Befunden garnicht so daneben liege. Denn er hat einer Allergie auf den Speichel von entweder Gras- oder Staubmilben. Ich denke zwar, dass es eventuell durch den Baustaub während der Wohnungsrenovierung gekommen ist, aber egal, die Hauptsache ist dass ihm geholfen werden kann. Der Arzt gab uns dann paar Prednisolon dura 20mg Tabletten mit. Anfangs täglich eine Ganze für 10 Tage, dann für die nächsten 10 Tage eine 3/4 Tablette usw. Fakt ist, er schleckt nicht mehr und die Haut ist wieder wunderbar rosa, straff und weich, und das Fell wächst wieder. Auch konnten wir die Schmerztabletten komplett (langsam reduziert) absetzen, denn jetzt wissen wir dass die Schmerzlaute von damals höchstwarscheinlich durch Schrundablösungen im Hodenbereich kamen.



Er ist zwar jetzt schon fast 12 Jahre alt und ist im besten Opa-Alter, doch er liegt immer noch wie ein Husten-Bonbon da. So wie jetzt gerade ... er liegt im Durchgangsbereich von Wohnzimmer und Büro, die Vorderpfoten und Hinterläufe weit raus gestreckt. Alles in Allem, ist er sehr gesund ... denn als krank werte ich dann eher Dinge, die innere Organe betreffen oder einer Dauermedikamentation bedarfen.



Mein Fazit: Befunde wie z.B. Hüftdysplasie, Allergien oder vermehrter Ohrenschmalz haben heutzutage so viele Hunde und kein Hund ist letztendlich davor gefeit. Auch wenn eine hitzige Deckhündin und der Deckrüde auf HD-Negativ getestet wurden, bedeutet dies nicht, dass sie in zwei oder drei Jahren nicht auch Anzeichen von HD aufweisen und dies auf die Welpen übertragen wird.